Sanierung einer Jugendstilfassade in 1030 Wien

Projektphase 2010
Bauphase 2010
Eingereicht zum Wiener Stadterneuerungspreis 2010

Die Aufgabe bestand in der Projektierung und örtlichen Bauaufsicht einer Sanierung der Fassaden eines Jugendstilzinshauses mit einer Gesamtfassadenfläche von ca. 1650 m².

Die Fassade war in einem erhaltenswerten Zustand, ein Großteil der Ornamente war in gutem Zustand oder sanierbar. Die wenigen unrettbaren Ornamente (Fledermäuse, Balkondekor, Voluten bei den Fenstern) wurden vom Stuckateur durch Abnahmen eines Originalteils aus der Fassade und deren Abguss neu hergestellt und von der Baufirma versetzt.

Vor Beginn der Fassadeninstandsetzungsarbeiten wurden teilweise die Bestandsfenster ausgetauscht. Mit Vertretern der Baustoffindustrie wurde vor Beginn der Arbeiten ein Sanierungskonzept erstellt. Putzflächen, die keine Haftung am Mauerwerk aufwiesen, mussten abgeschlagen werden, hohl liegende Putzteile wurden erhalten und konnten durch mehrmaliges Einlassen mit Haftgrund mit dem Untergrund verfestigt werden.

Die abgeschlagenen Putzteile wurden gesäubert und die gesamte Fassade mit Ätzflüssigkeit gereinigt, anschließend wurden die Fehlstellen vorgespritzt und mit Grobputz ausgearbeitet. In mehreren Arbeitsgängen wurde die Fassadenputzfelder nass in nass feingeputzt und die Putzkanten scharfkantig abgezogen. Die Ornamente wurden von Putzteilen freigelegt und bis auf den Untergrund gereinigt.

Das Überkorn des Feinverputzes ist abgeschliffen worden, um eine einheitlich glatte Putzoberfläche zu erzielen. Die gesamten Quetschputzfelder sind abgestemmt worden und neu hergestellt worden. Wichtig dabei war die Nachbearbeitung mit dem Pinsel, mit einer Grundierung mit Steinmehlanteil, damit die Grate nicht „umfallen“ und die scharfe Kontur sichtbar bleibt und allfällige Trocknungsrisse abgedeckt werden. Vor Aufbringen des Deckanstrichs mit der oben erwähnten Silikatfarbe wurden alle Putzteile grundiert.

Alle Befestigungspunkte für die Straßenbeleuchtung und die Straßenbahn wurden gesäubert, entrostet und wie die Fahnenstangenhalterung neben der Haustüre schwarz lackiert.

Die vorhandenen Elektroleitungen und Anschlüsse für die Werbungen und Beleuchtungen der Lokale im Erdgeschoß wurden erneuert und unter Putz gelegt.

Die gesamte Fassaden- und Attikaverblechung wurde erneuert. Der Fertigstellungstermin wurde aufgrund der notwendigen Sorgfalt bei der Arbeit, Verzögerungen bei den behördlichen Genehmigungen leicht überzogen, die Kosten wurden nicht überschritten.